DER LESER HAT DAS Wort
Von Haselbach nach Gmünd führen zwei
Straßen. Der Vizinalweg 1 Adelstetten - Ha-
selbach - Waldau und der Holzabfuhrweg
durch den Tannwald, Eigentum von Gmünd
bzw. Spitalverwaltung. Dieser Weg war bis
1923 von Gmünd gesperrt. Haselbach hatte
damals Selbstverwaltung, gehörte aber poli-
tisch zu Alfdorf. Durch einen geschickten
‘Schachzug konnten die Haselbacher ein
S3tück Weg, nämlich den Anschluß des Tann-
wald-Weges, kaufen. Nun sperrten sie ihren
Weg und Gmünd konnte sein Holz nicht
| mehr talabwärts Richtung Lorch abfahren.
Gmünd kaufte den Weg von Haselbach und
sicherte grundbuchrechtlich den Haselba-
chern das Recht zu, den Tannwaldweg zu
benutzen.
Das war 1923. Damals gab es in Haselbach
noch keine Autos, keine Schlepper, keine
Holz-Lastkraftwagen mit über 25 t Gewicht,
Heute rollen aber auch diese schweren
Fahrzeuge talabwärts. Gmünd sperrte vor
einigen Jahren den Tannwald für alle Fahr-:
zeuge über 1,5 t. Da Haselbach 1936 seine
Verwaltung aufgeben und an Alfdorf abtre-
ten mußte, holte Alfdorf zum „Gegenschlag“
aus, Der Weg Haselbach- Wachthaus erhielt
ebenfalls Verkehrsschilder „Gesperrt für
Fahrzeuge über 1,5 t“. Eines Tages ver-
schwanden diese Schilder. Dafür wurde das
Schild „Schlaglöcher“ aufgestellt.
Am Tannwaldeingang legte Gmünd im
Sommer dieses Jahres den Schuttablade-
N z an. Die Straße wurde von der Ab-
Zweigung Straße Wetzgau - Mutlangen bis
zum Waldeingang gewalzt und geteert. Das
war ein großes Entgegenkommen für uns
Haselbacher, denn gerade dieses Stück war
fast das ganze Jahr über schmutzig. Leider
prangen am Eingang zum Tannwald nun
drei Schilder! 1,5 t, Privatweg und Benutzung
auf eigene Gefahr.
Gmünd hat 1923 urkundlich uns Hasel-
bachern das Benutzen des Tannwaldweges
zugesichert. Damals gab es keine Lastkraft-
wagen für die .Holzabfuhr, Heute fährt
Gmünd mit schweren Lastkraftwagen talab-
wärts, uns Haselbachern wird es verwehrt.
Richtig wäre gewesen, ein Schild anzubrin-
gen „Gesperrt für den gesamten Verkehr.
Frei für Anlieger.“ Aber dann wäre Gmünd
gezwungen, die Straße in Ordnung zu hal-
ten. Bis jetzt ist ein Mopedfahrer dürch
Schlaglöcher gestürzt, Sollen noch einige
Unfälle geschehen, bis jemand eingreift?
Von Gmünd war es eine unfreundliche
Maßnahme, als es die jetzigen Schilder an-
brachte. Ein Gentleman-Agreement sieht
anders aus. Gmünd hat Geld. Das beweist
sein Verhalten mit Bettringen.
Alexander Keim