[Norsk]

„Heutzutage Sprachen zu lernen ist überflüssig. In Zukunft wird es automatische Übersetzer geben. Da muss man nur die Sprache einstellen.“ sagte Lehrer Dodo, das Licht der Hoffnung.

Schule, studieren und ich

Als Netizen (Internet-Bürger) war es selbstverständlich, dass ich die Daten meines Schul-Ausbildungs- und Berufweges publizierte und was ich sonst noch gemacht habe.

Vieles habe ich vergessen, aber hier möchte ich kurz einige Ereignisse ansprechen, die typisch waren.

Als Kind habe ich in Haselbach viel alleine am Bach gespielt. Das war eine Idylle. Auch in der Familie konnte ich machen, was ich will, wurde fast nie beschimpft und körperliche Strafe war undenkbar.

Deshalb war die Grundschule fremd für mich und fast so etwas wir ein Alptraum. Ich wusste nicht so richtig was da vor sich ging und wie ich mich verhalten sollte.

Typisch scheint mir folgender Vorfall: Mein Fahrrad hatte ein Problem. Die Pause war zu kurz um das zu lösen. Deshalb fragte ich den Lehrer, der mir die Erlaubnis gab das zu reparieren.

Da kam der Rektor, Schwiegersohn des alten Rektors (der Nazi war) und fragte mich, warum ich nicht im Unterricht war. Ich antwortete „Schippan hat es erlaubt“. Die Antwort war eine Ohrfeige: Das heißt Herr Schippan.

Im Aufbaugymnasium Schwäbisch Gmünd (ABG) versuchte ich vergeblich daraus zu lernen. In der Pause hatte Herr Nestele Aufsicht. Ich redete ihn mit „Herr Hase“ an. Erst sein erstauntes Gesicht verstand ich: Das war sein ja Spitzname. Aber ich hatte vergessen, dass man Lehrern nicht sagt, was nur unter Schülern üblich war.

Schon in der Grundschule hat mich ein Lehrer auf meine Sprachprobleme aufmerksam gemacht. Auf dem Weg von Haselbach zum Aufbaugymnasium in Gmünd habe ich oft daran gedacht, dass ich im ABG in Englisch so bei 4,2 und 4,4 herumkratzte. Dabei ist die 1 die beste und 6 die schlechteste Note.

Der Monsieur hat ja gesagt, dass er bestechlich ist. Aber die mehrere Hunderttausend Mark, die er verlangt hat, habe ich nicht gehabt. Da war die 5 in Französisch gesichert.

Die einzige Hoffnung war Physiklehrer Fritz Drechsel (Dodo), der das Lernen von Sprachen überflüssig fand. In Zukunft werden wir eine Übersetzungsmaschine haben. Da muss man dann nur die gewünschten Sprachen einstellen.

Als ich auch noch in Mathematik eine 5 bekam, war für mich klar, dass ich aufhöre. Die Schule zu verlassen war mein schönster Schultag.

Nach einem Maschinenbaupraktikum bei der Bundespost und der blöden Bundeswehr studierte ich an der Fachhochschule in Aalen Feinwerktechnik. Studieren war befreiend. Danach hatte ich 4 herrliche Studienjahre an der Technischen Universität Berlin mit Physikalischer Ingenieurwissenschaft.

Danach berechnete ich Windmühlen (hauptsächlich. GROWIAN) bei der MAN Neuen Technologie in München. Im Zuge eines kafkaesken grundlosen Rufmordes ich sei ein Sicherheitsrisiko im Zusammenhang mit einem unnötigen Verschusssachenantrag der nur für Bearbeitung für Geheimsachen notwendig ist, gingen mir meine Mitbürger und Kollegen so auf die Nerven, dass ich auswanderte. Ich wurde ermächtigt, aber niemand hat sich bei mir entschuldigt und ein Versuch die Verantwortlichen für die Schandtaten der MAN zur Rechenschaft zu ziehen scheiterte.

Hier sah ich auch, dass Transparenz wichtig ist. Deshalb versuche ich seit 2005 Bayern beim Informationszugang zu Dokumenten der öffentlichen Verwaltung zu helfen den Anschluss an die zivilisierte Welt zu finden. Aber es wurde notwendig die Weigerung Bayerns dem UN Menschenrechtsauschuss vorzulegen.

In Schweden wurde die Informationsfreiheit vor mehr als 250 Jahren erfunden. In der Petition „Obrigkeitsstaat durch Einführung der Informationsfreiheit überwinden“ schlug ich 2001 vor in Deutschland ein Informationsfreiheitsgesetz zu verabschieden. Der Bundestag befürwortete diese Petition und 2005 wurde vom Bundesrat ein Informationsfriheitsgesetz bestätigt, obwohl die Bundesregierung dagegen war.

Das war mein schönster Tag im Deutschland einfach abzuhauen! Ich werde nie die Freude vergessen mit einem geliehene 7 Tonnen Fahrzeug meine Möbel vom München nach Haselbach gefahren zu haben.

Zuvor hatte ich in den Jahren 1970 bis 1982 Norwegen 9 Mal besucht und auf der Volkshochschule Norwegisch gelernt. Trotzdem war das erst 1981 als ich das erste Mal dachte, ich schaffe das sprachlich. Da ging ich an der „Haugesund Mekaniske Verksted“ vorbei.

Norwegen war anfangs wie ein Paradies für mich. Typisches Beispiel war plötzlich keine Reklame im Fernsehen, die mich so geärgert hatte in Deutschland. Da musste ich aufstehen, um abzuschalten und nachher wieder anzuschalten.

Aber Norwegen wurde in den letzten 40 Jahren jedes Jahr ein wenig ähnlicher Deutschland. Heute habe ich 50 Kanäle. Wenn die Reklame kommt, versuche ich vergeblich zu zappen. Aber die haben sich abgesprochen und die Reklame ist zum gleichen Zeitpunkt.

Nach einer Krise in der Ölindustrie (wo wir führend in der Welt beim Rostschutz waren) studierte ich 1990 wieder. Das war herrlich. Studieren war meine Lieblingsbeschäftigung. Zusammen wurden das Prüfungen für 22 Semester.

Nachdem ich die Schule verlassen hatte, dachte ich alles in der Welt nur nicht Lehrer werden. 30 Jahre später fragte mein Karriereberater im Laufe meines 3. Studiums mich, ob ich mir denken könnte Lehrer zu werden. Mit einer Arbeit über moderne induktive pädagogische Methoden Mathematik zu lehren wurde ich dann Mathematiklehrer. Ich war gut motiviert eine Alternative zu meines Mathematiklehrers Leides veralteter deduktiver Mathematik aufzuzeigen.

Skandinavische Kultur

Die Tochter meines Freundes in Deutschland sagte, sie sei Heide. Ihr Lebensgefährte ist katholisch und arbeitete für eine evangelische Organisation, die Doktoranden unterstützt. Er lernte Dänisch von einem jüdischen homosexuellen Dänen. Ich fragte, was skandinavische Kultur ist. Er antwortete, die skandinavische Gesellschaft sei homogen, der Protestantismus Staatsreligion und das Jante-Gesetz der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhalte.

Das bedeutet, dass die Etikette, der gute Ton wichtig ist. Im Internet ist die „Netiquette“ wichtig zum Beispiel, dass man beim Publizieren in mehreren Foren einen „follow-up“ setzen muss, d. h. angeben in welchem Forum antworten ankommen.

Als die norwegische staatliche Telefongesellschaft (Telenor) meine Internetverbindung abschaltete, weil mir die deutsche Internetzensur auf die Nerven ging, als ich am 28. September (Right to know=Tag des Rechts auf Wissen) schrieb: „Der internationale „Tag des Rechts auf Wissen“ (= Tag der Informationsfreiheit) ist der 28. September.“ Deutschland war das einzige zivilisierte Land (in 5 Bundesländern), das kein Informationsfreiheitsgesetz hat. Als Grund wurde Verletzung der Netiquette angeben. Ich habe den Lieferanten gewechselt und seitdem habe ich den Telenor-Verkäufern jedes Mal gesagt, dass ich nichts mehr von ihnen kaufen werde. Meine Mitbewohnerin nimmt alles auf, was ich sage, aber wenn sie anruft, redet sie lieber, als mir zuzuhören, wenn ich sie Quislinger für deutsche Internetzensur nenne.

Fremdkörper in der Konsumgesellschaft

Ich habe in den 90er Jahren eine Volkswagen Käfer für 6.000 NOK (ca. € 600) gekauft. Ein paar Jahre später wurde ich von einem 18-Jährigen angefahren, der seit einem Tag seinen Führerschein hatte. Ich habe 9.000 NOK (ca. € 900) erhalten von der Versicherung. Der Sohn meiner Lebensgefährtin verkaufte sein Auto für 50000 kr. Ich schlug vor, dass er nun ein Auto für 25000 kr. kauft um 25000 kr. Überschuss zu erwirtschaften. Die Antwort war: Die Welt ist nicht so. Meine Replik: So ist meine Welt.

Das hat mir über die Jahre viel Geld gespart. Autos sind in Norwegen doppelt so teuer wie in Deutschland, wegen hoher Besteuerung.

Als ich ein Haus neben meiner Hütte Bolme/Rindal kaufte, fand ich daher 270.000 NOK (ca. € 27 000). in meine Ersparnissen. Es war ein Schnäppchen-Kauf.

Dann zog ich von Trondheim nach Rindal, der Pforte nach Trollheimen, und erzählte allen, dass ich dadurch im Rang gestiegen war. Bolme hat weniger als 100 Einwohner und erinnerte mich an Haselbach, wo ich aufgewachsen bin. Haselbach ist Teil der Gemeinde Alfdorf mit 103 Einwohnern pro Quadratkilometer, während Rindal 3 Quadratkilometer hat.

Ich habe meine Handys bei Clas Ohlson für weniger als 200 NOK (ca. € 29) gekauft. Nur als ein Verwandter sein iPhone wegwerfen wollte, bekam ich es geschenkt. Die Ausgaben gingen also auch hier in die richtige Richtung.

Die andren haben mich als merkwürdig angesehen. Trotzdem herrschte meistens eine friedliche Koexistenz unvereinbarer Anschauungen.

Als wir in den Jahren 2000 bis 2010 Deutschland besuchten hat meine Lebensgefährtin und ihre Schwester stundenlang in den Läden herumgegoischtert ond unedigs Gruscht oguckt. Nach 4 Stunden haben sie angerufen, das das zu wenig Zeit war und sie noch eine zusätzliche Stunde brauchen. Da stand ich da wie bestellt und nicht abgeholt und habe dumm aus der Wäsche geschaut und 900 Meter zum Zusammentreffen des rätischen und obergermanischen Limes im Rotenbachtal gepilgert. Auf Schwäbisch kann man das sagen, wie es ist.

Nun schaue ich dauernd dumm aus der Wäsche, weil meine neue Lebensgefährtin niemand dabei hat als mich und ich beim stundenlangen Shoppen zusehen muss und aufpasse, dass sie nicht ihre Brille, Handy und Geldbeutel liegen lässt.

Verschiedenes

Wie ich mer als 70 Publikationen, Leserbiriefe, Fachartikkel usw. über Rostschutz, Informationsfreiheit und Medizinierung/Psychiatrie hinbekommen habe kann nur verwundern. Aber es hat mich schon geschlaucht zu schreiben und nach Fertigstellung habe ich das meiste vergessen. Das letzte Kunststück ist der Vorschlag die Psychiatrie zu revolutioneren: "Paradigm Shift to Promote a Revolution of Treatment of Schizophrenia to Achieve Recovery".

Statt über die fehlende Informationsfreiheit i Deutschland zu berichten, hat die Regenbogenpresse Nachrichten erdichtet. Ich habe deshalb zweimal Beschwerden an den Deutschen Presserat geschickt, wegen fabrizierter Skandalberichte über das norwegische Kronprinzenpaar in der deutschen Presse. Beide Beschwerden führten zu Rügen und Missbilligung des Deutschen Presserats.

In Zusammenarbeit mit Christian Adler, Richard Albrecht, Edmund Haferbeck und anderen, war ich ViSdPrR und Co-autor eines „Offenen Briefes“ an den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts in Deutschland, vom 1. März 2004.

Ich bin auch öffentlich gegen das Wiederaufleben der Berufsverbote 2005 in Baden-Wuerttemberg eingetreten. Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim (AZ: 4 S 1805/06) und das Verwaltungsgericht Darmstadt (AZ: 1 E 1247/06) zwangen das Land 2007 das Berufsverbot zurückzunehmen. Das Bundesland Baden-Württemberg musste Entschädigung bezahlen. Außerdem setzte ich mich für die Freilassung des Whistleblowers Gustl Mollth ein.

Im April 2023 habe ich einen ukrainischen Flüchtling getroffen, der nach Rindal, dem Tor von Trollheimen strafversetzt wurde. Wir haben uns gut unterhalten mit einer Spracherkennung und Übersetzung auf ihrem Mobiltelefon mit Hilfe von https://translate.google.com/. Das kann auch auf jedem PC mit Browser benutzt werden. Oder SayHi. Das ist eine die auf Mobiltelefonen benüat wird. Sie hat gesagt, Trollheimen ist die Hölle aber meine Antwort, dass es nicht Schöneres gibt, als Trollheimen hat sie nicht überzeugt.

Walter Keim

Rindal, Pforte von Trollheimen, Dezember 2023


[Homepage]


Trollkroken, Rindalslina 741: